Gosen ĂĽberwintert auf einem Nichtabstiegsplatz.

Bei widrigen äußeren Bedingungen, der Rasenplatz war stellenweise knochenhart und rutschig und die Temperatur stieg nicht über Null Grad, entwickelte sich eine von beiden Mannschaften offensiv geführte Partie. Nach drei Minuten hatte Hatmann nach schönem Zuspiel von Seifert die Führung auf dem Fuß – doch der Spandauer Keeper konnte den Schuss parieren. Einige Spielzüge später kamen auch die Gäste das erste Mal gefährlich vor das gegnerische Tor. Nach nicht ein Mal zehn Minuten kassierte der erste Gosener die Gelbe Karte – eine Warnung, dass der gut aufgelegte Schiedsrichter schnell die Karte zückte, wurde nur auf Gosener Seite verinnerlicht. In der 16. Spielminute jubelten die Gosener das Erste Mal – einen schönen Spielzug schloss Seifert, nach Ablage von Bleck, zur 1:0 Führung ab. Nur vier Minuten später scheiterte Bleck per Kopfball nach einer schönen Flanke von C. König am Pfosten. Besser machte es Braaksma, der kurz vor der Halbzeit, einen Freistoß im gegnerischen Tor unterbrachte. Zwei Minuten später hätte Bartz sogar auf 3:0 erhöhen können. Praktisch im Gegenzug gelang den Gästen durch einen Freistoß der Anschlusstreffer. Für die Spandauer ein sehr schmeichelhafter Halbzeitstand.

Die zweite Hälfte begann mit einem Kuriosum: zwei Gästespieler befanden sich noch auf der Toilette, so dass sie in Unterzahl beginnen mussten. In der 56. Minute zog der Schiedsrichter seine Linie konsequent durch – der erste Spandauer wurde zum Duschen geschickt. Von der Situation scheinbar beflügelt, schafften die in Unterzahl spielenden Spandauer den Ausgleichstreffer (62.) und wären eine Minute später nach einem Freistoß fast in Führung gegangen. Doch der Gosener Torwart Baeyer konnte den Schuss klasse entschärfen. In der 65. Minute flog der zweite Spandauer nach wiederholten, lautstarken Reklamieren gegenüber den Entscheidungen des Schiedsrichters zu Recht vom Platz. Diese Überzahlsituation nutzten die Gosener sogleich zur 3:2 Führung – C. König konnte einen Freistoß von Brunnert verwerten. In der 69. und 72. Minute dezimierten sich die Spandauer weiter – erst wurde wieder gemeckert und dann auch noch gegen einen Gosener Spieler nachgetreten. Davon unbeirrt schoss Bleck nach Vorlage von Hermann das 4:2 (74.) und wiederum C. König nach Vorlage von Scholz das 5:2 (76.). Nicht nur, dass sich die des Platzes verwiesene Spandauer Spieler völlig gehen ließen und mit primitiven Sprüchen die Gosener Auswechselbank und die Zuschauer provozieren versuchten (u.a. „Ihr schei* Ossis fre**t eure Bananen!“), auch der Spandauer Torwart beleidigte den Schiedsrichter (80.). Der Schiedsrichter sah sich daraufhin nicht mehr in der Lage, das Spiel ordentlich fortzuführen.

Positiv muss hervorgehoben werden, dass sich nach Spielende der Spandauer Betreuer sofort für das beschämende Verhalten einiger Spandauer Akteure entschuldigte.

Ob das Spiel nun mit 5:2 oder 6:0 gewertet wird ist den Gosenern egal, Hauptsache die wichtigen drei Punkte werden eingefahren. Eine Neuansetzung ist möglich, aber unwahrscheinlich. –> Nachtrag vom 25.01.2010: Laut Sportgerichtsurteil wird das Spiel mit 5:2 fĂĽr Gosen gewertet.

Nachfolgend wird noch einmal der „§ 16 Spielabbruch“ aus der Spielordnung des Berliner Fußball-Verbands zitiert:

„1. Der Schiedsrichter kann ein Spiel jederzeit abbrechen bzw. unterbrechen, wenn ihm die Fortführung aus wichtigen Gründen nicht zumutbar erscheint.
Zum Abbruch soll der Schiedsrichter erst dann schreiten, wenn er alle Mittel zur Fortführung eines Spieles ausgeschöpft hat.
2. Zum Abbruch eines Spieles durch den Schiedsrichter können nachstehende Gründe führen:
a) starke Dunkelheit oder Nebel bei Sicht weniger als die halbe Spielfeldlänge,
b) Unbespielbarkeit des Platzes,
c) tätlicher Angriff auf den Schiedsrichter und / oder Schiedsrichter-Assistenten,
d) Unmöglichkeit der Durchführung eines geordneten Spieles
e) allgemeine Widersetzlichkeit der Spieler,
f) Nichtbefolgen eines Feldverweises durch einen Spieler,
g) bedrohliche Haltung der Zuschauer und mangelnder Ordnungsdienst,
h) bei Ozon und/oder Smog Alarm,
i) auf Wunsch des SpielfĂĽhrers einer Mannschaft wenn diese durch
Ausscheiden weniger als 7 Spieler (Kleinfeld 5) auf dem Platz hat und das Ergebnis zum Zeitpunkt fĂĽr den Gegner lautet. Das Spiel wird mit den erzielten Toren fĂĽr den Gegner gewertet, aber mind. mit einer 6 -Tore Differenz. Gleiches gilt fĂĽr ein vorzeitiges Ende wegen sportlicher Ăśberlegenheit des Gegners.
3. FĂĽr die Pos 2. c); d); e); f) und g) sind auch die vom BFV erlassenen Richtlinien fĂĽr Ordnung und Sicherheit sowie die Handlungsempfehlungen zu beachten.
4. Eine Mannschaft ist nicht zum Abbruch eines Spieles berechtigt. Erfolgt der Spielabbruch aus Gründen die beide Mannschaften nicht zu vertreten haben, ist das Spiel neu anzusetzen.“

Trainingsauftakt der 1. Herren ist am 12. Januar um 18.30 Uhr in MĂĽggelheim. Die ersten Punktspiele finden am 6. Februar um 15.30 Uhr bei Lichtenberg 47 II sowie am 13.02. um 14.15 Uhr gegen Lichtenrader BC 25 II statt (2. Herren spielen am 14.02. um 14 Uhr).

 

Zum Abschluss noch ein Blick auf die untere Tabellenregion. Weiterhin Spannung im Abstiegskampf (die letzten drei Teams steigen ab):

 

Platz Mannschaft Sp. S U N Torverh. Diff. Pkt.
10. SV Lichtenberg 47 II 15 5 3 7 36:31 5 18
11. FC Spandau 06 II 15 3 5 7 24:29 -5 14
12. BFC Germania 88 I 14 3 4 7 22:31 -9 13
13. SV MĂĽggelpark Gosen I 15 3 3 9 24:48 -24 12
14. SC Siemensstadt I 15 2 4 9 16:36 -20 10
15. SC Charlottenburg II 15 2 3 10 20:45 -25 9
16. BSV Al-Dersimspor II 15 3 0 12 23:65 -42 9

 

Aufstellung: Baeyer – Hermann, Braaksma, Ollendorf – Brunnert – Bleck, Bartz, Seifert, C. König (76. Albrecht) – Hartmann, Scholz

 

Tore: 1:0 (16.) Seifert [Vorlage Bleck], 2:0 (36.) Braaksma [Freistoß, Vorlage (nur angetippt) C. König], 2:1 (39.), 56. Gelb-Rote Karte Spandauer Spieler, 2:2 (62.), 65. Gelb-Rote Karte Spandauer Spieler, 3:2 (67.) C. König [Vorlage (Freistoß) Brunnert], 69. Gelb-Rote Karte Spandauer Spieler, 72. Rote Karte Spandauer Spieler (wegen Nachtreten), 4:2 (74.) Bleck [Vorlage Hermann], 5:2 (76.) C. König [Vorlage Scholz], 80. Rote Karte Spandauer Torwart (Schiedsrichter Beleidigung) > Schiedsrichter bricht das Spiel ab


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