Was bedeutet es, ehrenamtlich in einem (Fußball) Verein tĂ€tig zu sein?

Es bedeutet zu Aller erst einmal, dass man sich in seiner Freizeit mit Herzblut fĂŒr etwas engagiert, fĂŒr das man nicht bezahlt wird bzw. eine sehr geringe AufwandsentschĂ€digung bekommt. Wenn du dich ehrenamtlich engagierst, geht es dir aber auch nicht um einen finanziellen Zugewinn. Ein ehrenamtlicher Trainer ist bis zu zwölf mal im Monat, mindestens 90 Minuten fĂŒr seine Mannschaft da. Die Zeiten fĂŒr die Trainingsvorbereitung, Anfahrt, Aufbau, Abbau, GesprĂ€che, Nacharbeit und Abfahrt sind da bei Weitem nicht eingerechnet. Hat man ĂŒber die Jahre ein Netzwerk mit anderen Trainern bzw. Vereinen aufgebaut, summieren sich die Minuten ein ums andere Mal wenn es darum geht, ein Testspiel oder ein Turnier zu organisieren. Ehrenamt bedeutet auch, seinen Dienstplan an die Trainingsgegebenheiten anzupassen, auf eigene Hobbys zu verzichten und gerade in den spielstarken Monaten den eigenen Freunden oft abzusagen, ganz zu schweigen davon, dass die eigene Familie oft verzichten und zurĂŒckstecken muss. FĂŒr diesen Zeitaufwand bezahlt man in einem Verein, wie dem Unseren, ca. 10 € Mitgliedsbeitrag im Monat. Nicht an den Trainer, sondern an den Verein. Jetzt kommt das schwierige am Vereinsleben: Die Kinder und Eltern mĂŒssen sich anpassen, es gibt Regeln und Vorgaben und man muss die Entscheidung des Trainers, die das eigene Kind bzw. die Ausrichtung der Mannschaft betreffen, akzeptieren. Spielt ein Kind nicht oder wenig, weil der oder die Trainer es nicht mögen? Wohl kaum, es spielt nicht, weil es in der Mannschaft Kinder gibt, die spielerisch deutlich besser und mental stĂ€rker sind. Kinder, egal in welchem Alter, messen sich nur am Erfolg. Erfolg heißt gewinnen und um gewinnen zu können, braucht es eine starke Mannschaft. Sollte es  jetzt der Ansporn der Eltern sein, den oder die Trainer zu kritisieren, weil das eigene Kind nie oder kaum eingesetzt wird? Nein, der Ansporn der Eltern muss es jetzt sein, dem eigenen Kind zu vermitteln, dass es auch im Hobbyfussball nur durch gute Leistungen und Ehrgeiz ĂŒberzeugen kann. Leider wird genau das allzu oft vergessen. Wer sich jetzt denkt, dann lass es doch einfach sein, du musst es ja nicht machen und außerdem hast du dir das mit dem ehrenamtlichen Trainer doch selber ausgesucht, der ĂŒberlegt sich bitte, wer macht es denn dann? Wie anfangs schon geschrieben, wir Ehrenamtlichen machen das wirklich gerne und vor allem fĂŒr EURE Kinder. Ihr Eltern habt mit euren Kindern entschieden einem/unserem Verein beizutreten, also akzeptiert und respektiert auch unsere Arbeit bzw. die damit verbunden Entscheidungen.

 

Mit sportlichen GrĂŒĂŸen

Michael Schmidt


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